Der Tunnel Eichelberg auf der Bundesautobahn A 71 befindet sich zwischen den Anschlussstellen Meiningen-Süd und Rentwertshausen und unterquert das zwischen den Ortschaften Einhausen und Ritschenhausen gelegene Naturschutzgebiet Eichelberg. Dieser wird im Richtungsverkehr mit jeweils 2 Fahrspuren betrieben und hat einen Abstand zwischen den beiden Röhren von etwa 25 m. Jede Röhre hat eine Lichtraumbreite von 9,5 m und eine Lichtraumhöhe von 4,50 m. Diese besitzen zwei 3,5 m breite Fahrstreifen, Randstreifen von 0,25 m, beidseitig Notgehwege von 1,0 m Breite sowie je Fahrtrichtung eine Pannenbucht sowie 3 Querschläge.
Oströhre: von km 152+297,483 bis km 153+397,483 = 1.100 Meter
Weströhre: von km 152+277,483 bis km 153+397,483 = 1.120 Meter
In den Vorfeldern Nord und Süd befindet sich jeweils ein einstöckiges Betriebsgebäude zur Unterbringung der Betriebstechnischen Ausstattung.
Im Rahmen dieser Ausschreibung geht es um die Erneuerung der Betriebstechnischen Ausstattung und Verkehrstechnik entsprechend den Anforderungen der RABT 2006 / EABT.
Aufgrund der Sanierung unter Verkehr wird die Sanierung und Nachrüstung im Tunnel, Betriebsgebäude und Tunnelvorfeld in 2 Sanierungsabschnitte aufgeteilt, Sanierungsabschnitt 1: Betriebsgebäude Nord mit Weströhre und der Tunnelvorfelder
Sanierungsabschnitt 2: mit Betriebsgebäude Süd mit Oströhre und der Tunnelvorfelder.
Jeder Bauabschnitt besteht aus einer Vollsperrung einer Tunnelröhre und dem zugeordneten Betriebsgebäude. Der Verkehr verläuft in der Zwischenzeit im 1+1 Verkehr in der jeweils anderen Tunnelröhre. Die Tunnelvorfelder und die Tunnelröhren sind dauerhaft für einen Gegenverkehrsbetrieb auszustatten.
Umfang der Maßnahme:
1. Energieversorgung
-Mittelspannungsanlage: BG Nord: 2 x 400 kVA -Transformatoren; BG Süd: 2 x 400kVA -Transformatoren
-Niederspannungsanlage: BG Nord: NSHV und Unterverteilungen; BG Süd: NSHV und Unterverteilungen
-USV-Anlage: BG Nord: USV-Anlage mit USV-Hauptverteilung; BG Süd: USV-Anlage mit USV-Hauptverteilung
2. Kabelwege/Verkabelung
-Verkabelung aller Anlagenteile
-Kabelwege in den Betriebsgebäuden Nord und Süd
-E90-Kabelrinnen im Tunnel (Tunneldecke)
-Leerrohrtrasse unter den Notgehwegen (Tunnelbankett), Tunnelvorfeld und in den Querschlägen
3. Beleuchtungsanlage
-Adaptationsbeleuchtung Nord- und Südportal in LED
-Gegen-Adaptationsbeleuchtung Nord- und Südportal in LED
-Durchfahrtsbeleuchtung in LED
-Beleuchtungssteuerung über Leuchtdichtekameras
-Vorfeldbeleuchtung / Rettungsplatzbeleuchtung: Mastleuchten in LED Vorfeld zwischen Schranken und Tunnelportal sowie an den Rettungsplätzen der BOS-Einsatzkräfte
-Querschlagsbeleuchtung in LED
4. Belüftungsanlage
-Längslüftung mit reversierbaren Strahlventilatoren
-Messwerterfassung für Steuerung der Tunnellüftung: Sichttrübe-Sensoren, Strömungs-Sensoren, Nebel-Messung
-Brandversuche in allen Röhren
5. Verkehrsanlagen
-Statische Verkehrszeichen, Wechselverkehrszeichen und Wechsellichtzeichen, Dauerlichtzeichen
-Schrankenanlage: Automatische Halbschranken vor beiden Einfahrtsportalen sowie für den Gegenverkehrsbetrieb
-Verkehrssteuerung mit Verkehrsdatenerfassung, Verkehrssteuerschränke in den Tunnelvorfeldern
6. Sicherheitsanlagen
-Videoüberwachungsanlage: Kameras für lückenlose Überwachung des Tunnels, der Tunnelvorfelder und der Querschläge und Warteräume. Videomonitore in den Betriebsgebäuden Nord und Süd sowie in der ZBL
-Lautsprecheranlage: Lautsprecher für lückenlose Verständigung im Tunnel, der Tunnelvorfelder und der Querschläge; Sprechstellen für Lautsprecher- und Verkehrsfunkdurchsagen und Mithörlautsprecher in den Betriebsgebäuden Nord und Süd sowie in den Außenstelle
-Brandmeldeanlage: Linienbrandmeldekabel im Tunnel mit redundanten Auswerteeinheiten; Hand- und Rauchmelder in den Betriebsgebäuden Nord und Süd; Handmelder außen an den Notruf-Kabinen und Notruf-Nischen im Querschlag; Brandmeldehaupt- und Brandmeldeunterzentrale sowie Feuerwehr-Informationszentralen in den Betriebsgebäuden Nord und Süd
-Notrufstationen: Bauseitige Notruftelefone in den Notruf-Kabinen und Notruf-Nischen im Querschlag sowie an den Tunnelportalen
-Löscheinrichtungen: ABC-Hand-Feuerlöscher in den Feuerlöscher Fächern der Notruf-Kabinen im Tunnel und der Notruf-Nischen im Querschlag sowie in den Feuerlöscher Schränken im Tunnelprotal; ABC- und CO²-Hand-Feuerlöscher in den Betriebsgebäuden Nord und Süd
-Visuelle Leiteinrichtung: Aktive Leiteinrichtungen mit LED-Marker ≤ 25 m beidseitig auf den Notgehwegen im Tunnel
7. Betriebszentralen
-Installation Betriebsgebäude: Steckdosen, Leuchten, äußerer und innerer Blitzschutz, Brandschutz, Potenzialausgleich, Kabelrinnen
-Doppelboden in allen Technikräumen
-Klimageräte in Technikräumen
8. Leittechnik
-Steuerungen: Hochverfügbare und redundante Steuerungen im Betriebsgebäude Nord und Süd; Abgesetzte redundante I/O- Einheiten in den Gewerke Verteiler Betriebsgebäude, im Tunnel und in den Streckenstationen/Außenverteilern
-Zentrale Leittechnikanlage: Hard- und Software in den Betriebsgebäuden Nord und Süd
-Technische Ausstattung der Außenstelle (bauseits) Zentrale Betriebsleitstelle (ZBL)
9. Tunnelfunk
-Tunnelfunkanlage mit Erweiterung DAB+ Blöcke inkl. Einsprechfunktion; UKW Kanäle inkl. Einsprechfunktion; Kabelinfrastruktur im Tunnel, in den Querschlägen
und in den Betriebsgebäuden Nord und Süd
10. Sonstiges
-Löschwasserversorgung
-Brandschutz: Schließen aller Brandschottungen in den Betriebsgebäuden Nord und Süd, im Tunnel, in den Querschlägen
-Auffangbecken / Fäkalienbecken: Pumpenanlagen und Mess-Sensorik in den Becken
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inkl. Abschluss eines Wartungsvertrages für 5 Jahre, Bestandsaufnahme bestehender Anlagen, Werkstatt- und Montageplanung, Dokumentation, Demontage bestehender Systeme, Lieferung, Einbau und Inbetriebnahme neuer Systeme, Dokumentation, Schulung, Verkehrssicherung.
Nähere Details zu den auszuführenden Leistungen sowie die zeitliche Abfolge sind der Baubeschreibung inkl. Anlagen, den Technischen Vorbemerkungen und dem Leistungsverzeichnis zu entnehmen.